Garten und Landschaft als Treffpunkt von Mensch und Natur inhaltlich zeitgemäß zu gestalten und im ökologischen Gleichgewicht lebendig zu erhalten, ist die Hauptaufgabe der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft.

Ein großer Schwerpunkt bildet hierbei der Einsatz für mehr Artenvielfalt in den Gärten und den Erhalt der Biodiversität in Stadt und Land mit Projekten wie dem „Netzwerk Pflanzensammlungen“, „mehr Pflanzenvielfalt in Deutschlands Gärten“ der Kampagne „Tausende Gärten & Tausende Arten“ für die Förderung von heimischen Pflanzen und Insekten und das Konzept der Essbaren Stadt.
Das Erfolgsmodell Essbare Stadt, welches sich mittlerweile durch ganz Europa zieht, hat die DGG 1822 unter der Initiative von Vizepräsidentin Heike Boomgaarden dazu gebracht, „Essbare Townships in Kenia“ zu starten. Vorbild hierfür ist die Essbare Stadt Andernach, in der vor 10 Jahren im gesamten Stadtgebiet in den Grünflächen Nutzpflanzen angepflanzt wurden und die Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen sind, Tomaten, Gemüsepflanzen wie Bohnen und Zwiebeln, Obst sowie Kräuter zu ernten.

Mit diesem Bildungs- und Selbsthilfeprojekt schaut die DGG 1822 in ihrem Einsatz für lebenswerte und grüne Städte erstmals über den bundes- und europaweiten Tellerrand hinaus.
Kenia: Ein Land voller Leben und Schönheit, aber auch voller Ungerechtigkeit, Hunger, Armut, Kindesmissbrauch, Prostitution und Gewalt. Kenianische Frauen haben sich nun zusammen mit Diplomingenieurin Heike Boomgaarden, der Initiatorin der Essbaren Städte, auf den Weg gemacht, das zu ändern! 
Jedes Jahr absolvieren 2 Frauen aus Kenia eine Permakultur-Assistentinnen Ausbildung bei Diplom Ingenieurin Heike Boomgaarden. Über 2oo Frauen mit ihren Familien wurde dadurch eine neue Perspektive gegeben, sowie ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Mithilfe von einfachen, landwirtschaftlichen Methoden, sollen die Frauen lernen sich und ihre Kommunen autark ganzjährig zu versorgen. Hauptziele sind dabei die Ressourcen- bzw. Materialeffizienz und das Schaffen nachhaltiger Kreisläufe, um die Lebensqualität und Gesundheit und die Selbstbestimmung von Frauen und Kindern zu stärken und Vorsorge gegen Armutsprostitution zu betreiben.

Was in Kenia mit Unterstützung des Vereins Soldowi Deutschland und Lotto Sporthilfe als Sportprojekt begann, durch den Aufbau von Tanz- und Fußballgruppen, sowie von Schulen, um Bildung zu ermöglichen, konnte nun mit fachlicher Unterstützung der DGG 1822 auf eine neue Ebene gehoben werden. Die kenianischen Frauen werden auf Privatinitiative von Heike Boomgaarden zu Permakultur-Assistenten ausgebildet und lernen Selbstversorgergärten anzulegen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ lautet das Stichwort. Zu der seit 5 Jahren stattfindenden Ausbildung in Erbach gehören Themenschwerpunkte wie Stoffstrommanagement, Plastikverwertung, Solarenergie, Permakultur, Hühnerhaltung und der Anbau von Medizinpflanzen.
In Ihrer Heimat vermitteln die Ausgebildeten Frauen Ihr umfassendes Wissen an Hunderte von Frauen. Das Projekt ist so erfolgreich das nicht nur neue Einkommensquellen, über den Anbau von Obst, Gemüse bis hin zur Gewinnung von Honig, sondern auch wertvolle Biodiversitätsstrategien konsequent umgesetzt werden. Im Rahmen der Klimawandelstrategien gehört dieses Projekt der DGG zu den wegweisenden Systemveränderungen gegen abhängiges Leben in Slums.
Kurzgefasst: Mithilfe von einfach, landwirtschaftlichen Methoden, möchten die Frauen lernen sich und ihre Kommunen autark ganzjährig zu versorgen. Dabei liegt der Fokus auf zyklischen Systemen, die auch mit geringer Technik funktionieren, dabei aber stabil und kostengünstig bleiben.

Das sind die Ziele der DGG 1822 e.V.  mit ihrer Initiatorin Heike Boomgaarden für eine pflanzbare bessere Welt in den Slums von Westkenia:

I. Ausgewählte Kulturen wie der Brotbaum und Gemüse werden eine beständige Nahrungsmittelversorgung gewährleisten.

II. Biotische Abwasseraufbereitungssysteme ermöglichen Grauwasser auf den Feldern wieder zu verwenden und können die Trinkwasserqualität einer ganzen Region aufwerten.

III. Ein effektives Müllmanagment und die Kompostierung von Biomasse werden den oftmals kargen oder belasteten Boden renaturieren und wieder nutzbar machen.

IV. Zertifizierungen werden an ausgebildete Frauen verliehen, damit sie das gesammelte Wissen in ihren Kommunen weitergeben und anwenden können.