Pflanzaktion für die biologische Vielfalt
Ganz in der Nähe des Rathauses Kaarst ist ein Beet mit heimischen Wildpflanzen entstanden. Heimische Wildpflanzen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und ein Gewinn für die biologische Vielfalt. Engagierte Bürger und Bürgerinnen der Stadt Kaarst haben sich zusammengetan, um die Biodiversität zu fördern und auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Am 8. April 2022 fand ganz in der Nähe des Rathauses gemeinsam mit Bürgermeisterin Ursula Baum eine Pflanzaktion statt und der Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, Prof. Dr. Klaus Neumann hielt einen Vortrag über die Stadtplanung in Zeiten von Klimawandel und Artenverlust.
Nun hat Kaarst ein Wildpflanzenbeet, das zeigt, wie ein insektenfreundlicher Garten aussehen kann. Die Deutsche Gartenbaugesellschaft 1822 e.V. (DGG) leitet das bundesweite Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. In Berlin-Mitte ist bereits im vergangenen Jahr am Monbijouplatz ein Wildpflanzenbeet mit Modell-Charakter entstanden. Dort hat auch der Bundesverband Garten- Landschafts- und Sportplatzbau sein Wissen eingebracht. DGG-Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann sind Biodiversität, Gartenkultur und Gartenarchitektur ein wichtiges Anliegen. „In Zeiten des Klimawandels, der mit Biodiversitäts- und Artenverlust einhergeht, ist es an jedem und jeder von uns, etwas zu tun. Statt Gärten des Grauens aus Beton und Schotter, geht es darum Oasen der Vielfalt zu schaffen“, so Neumann in seinem Vortrag an der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich.
Bei der Pflanzaktion war Bürgermeisterin Ursula Baum anwesend und es gab ein großes Presseecho. Im Sommer werden Hornklee, Kartäuser-Nelke, Natternkopf, Wegwarte, Taubenskabiose und duftender wilder Thymian viele Insekten und Vögel anlocken. Weitere Stars im Beet werden der Gamander-Ehrenpreis, die Wilde Karde und die Königskerze sein. Die Bürgermeisterin möchte dem guten Beispiel folgen und die Kampagne Tausende Gärten – Tausende Arten in ganz Kaarst umsetzen.
Angela und Walter Hafner engagieren sich im Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und hatten im vergangenen Jahr gemeinsam mit Dr. Rainer Neumann von der VHS-Karst Korschenbroich die Idee zu einem Wildpflanzenbeet und einer Vortragsreihe zum Klimawandel. „Vielfalt statt Einfalt – das ist unser Motto. Wir finden, dass Kaarst eine Art Modellbeet verdient hat“, so Angela Hafner. Ihr Mann ist Architekt und bei vielen Bauprojekten ist es dem Ehepaar gelungen, Gärten und Außengelände von Bauprojekten naturnah zu gestalten.
Das Ehepaar Hafner hat die Patenschaft für das Wildpflanzenbeet gegenüber des Rathauses Kaarst übernommen und spendet die Pflanzen. Die Stadt stellt die Fläche zur Verfügung. Der BGL-Gartenbaubetrieb Werner Küsters, die Staudengärtnerei van Diemen und die Gärtnerei Hövels tragen zur Entstehung des Beetes bei. Werner Küsters hat mit seinem Team den Boden vorbereitet und Schnittarbeiten übernommen, die Gärtnerei van Diemen aus Willich zieht heimische Wildstauden des Projektes „Tausende Gärten – Tausende Arten“ vor und hat die Pflanzplanung für das Beet erstellt. Die Gärtnerei Hövels aus Kaarst hat 15 Säcke Bio-Pflanzenerde gespendet.
Günter Drennhaus hat bei den Pfadfindern für die Projektidee geworben und Organisation und den überwiegenden Teil der Logistik der Aktion übernommen. Jutta Tünnessen vom NABU hat drei Pfadfindergruppen in einem Vortragsabend auf die Bedeutung heimischer Stauden für die Insektenwelt und Vögel hingewiesen. Auch sie wird mitpflanzen, genauso wie Nina Andrae von der NABU-Jugend.
Das Projekt „Tausende Gärten-Tausende Arten“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums gefördert. Weitere Informationen finden Sie auf www.tausende-gaerten.de
Herzlichen Dank an die Stadt Kaarst, den Gartenbaubetrieb Werner Küsters, die Staudengärtnerei van Diemen, die Gärtnerei Hövels und allen Beteiligten für die Unterstützung.