Deutsche Gartenbaubibliothek

Die Deutsche Gartenbaubibliothek geht im Kern auf die Bibliothek des 1822 gegründeten Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten zurück (ab 1910: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft, DGG), der mit zahlreichen Gartenbauvereinen im In- und Ausland in Tauschverbindung stand.

Weitere bedeutende Vorgängerbibliotheken sind die Bibliothek des 1860 gegründeten Deutschen Pomologen-Vereins und des 1887 gegründeten Vereins deutscher Gartenkünstler (heute: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, DGGL).

Robert Zander setzte sich ab 1926 im Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.V. dafür ein, diese und andere Fachbibliotheken zu einer einzigen zusammenzuführen.

Dies wurde im Zuge der Umstrukturierung des gesamten Gartenbauwesens nach 1933 möglich. Zander konnte erreichen, dass die Bibliotheken – mit Ausnahme der des aufgelösten Reichsverbandes – nicht enteignet und in den Reichsnährstand überführt wurden, sondern im Eigentum der jeweiligen Verbände blieben. Zu diesem Zweck gründeten acht mit Bibliotheken versehene Gartenbau-Organisationen 1936 den nicht rechtsfähigen Verein Bücherei des Deutschen Gartenbaues, und die Bestände wurden im Haus des Deutschen Gartenbaues in Berlin-Charlottenburg räumlich zusammengeführt.

Nach kriegsbedingter Auslagerung holte Zander die Bestände nach Berlin zurück, und 1952 wurde die Bücherei des Deutschen Gartenbaues in das Vereinsregister eingetragen. Seit 1965 befindet sich die Bibliothek in der Obhut der Technischen Universität Berlin.

2017 wurde die Bücherei des Deutschen Gartenbaues in Deutsche Gartenbaubibliothek umbenannt. Diesen Namen führen seitdem sowohl der eingetragene Verein als auch die Sondersammlung Gartenbaubücherei innerhalb der Universitätsbibliothek“.

Die Deutsche Gartenbaubibliothek mit ihren heute mehr als 55.000 Bänden ist zu einer europa- und auch weltweit bedeutenden Sammlung für gartenkulturelles Schrifttum herangewachsen. In enger Kooperation zwischen Universitätsbibliothek und Verein wird der Bestand kontinuierlich erweitert, erschlossen, als Kulturgut bewahrt und digitalisiert. Fachlich Interessierten bieten sich vielfältige Recherchemöglichkeiten und eine breite Informationsbasis für alle Sparten des Gartenbaues, der Gartengestaltung und Gartengeschichte; ob vor Ort in der Universitätsbibliothek oder online in den frei zugänglichen digitalen Archiven und Sammlungen.

Jedes Jahr verleiht die DGG den DGG-Buchpreis:  https://dgg1822.de/dgg-buchpreis/ Die von den Verlagen eingesendeten Bücher sowie die Gewinnerbücher werden jährlich nach der Preisverleihung an die Deutsche Gartenbaubibliothek übergeben.

Foto: Übergabe der Bücher des DGG-Buchpreises 2024  v.l.n.r:  Kathrin Woywod (Dt. Gartenbaubibliothek), Dr. Clemens Wimmer (Dt. Gartenbaubibliothek), Bettina de la Chevallerie (Deutsche Gartenbau-Gesellschaft), Frank Singhof /Dt. Gartenbaubibliothek)