Urban Gardening – Grüne Oase

Ein Blick in große Megastädte zeigt: Mensch und Natur scheinen hier nicht mehr im Einklang zu leben. Stattdessen werden Grünflächen von sogenannten Betonwüsten verdrängt. Dabei sind Pflanzen in vielerlei Hinsicht ein Segen für die Stadt. Diese heizt sich im Vergleich zu einer ländlichen Gegend deutlich schneller auf. Bäume können auf lange Sicht dabei helfen, die Oberflächenerwärmung in Grenzen zu halten. Die Stadtbegrünung kann einer im September 2022 veröffentlichten Studie zufolge bis zu 0,13 Grad pro Jahrzehnt ausgleichen. Urban Gardening kann zu dieser positiven Entwicklung beitragen.

Was ist Urban Gardening und welcher Sinn steckt dahinter?

Urban Gardening bezeichnet das gemeinschaftliche oder private Gärtnern auf innerstädtischen Flächen.

Die Pflanzen können dabei auf dem Balkon, dem Hausdach oder einem anderen nicht anderweitig genutzten Areal angebaut werden. Das Ziel besteht darin:
• Obst und Gemüse umweltschonend und nachhaltig anzubauen
• Spaß am gemeinsamen Arbeiten hervorzurufen
• Bewusstsein für den Konsum landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu schaffen

Für „Stadtmenschen“ ist Urban Gardening aus zwei Gründen interessant. Einerseits kann hautnah miterlebt werden, wie sich Pflanzen anbauen, ziehen und ernten lassen. Andererseits wird durch den eigenen Anbau der Sortenarmut der Ernährung – bedingt durch das Angebot im klassischen Supermarkt – entgegengewirkt.

Neben dem Obst- und Gemüseanbau wird beim Urban Gardening auch auf Naturgärten Wert gelegt. Diese fördern die Biodiversität in Städten. Warum es sich lohnt, heimische Wildpflanzen als Stadtbegrünung zu wählen und an welchen ungewöhnlichen Orten sich diese pflanzen lassen, zeigt das Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten“.

Durch das Urban Gardening können in der Stadt Mini-Biotope geschaffen werden, die Betonflächen optisch aufwerten und zu einer Verbesserung des Mikroklimas beitragen. Stehen den Menschen dadurch mehr „Grünräume“ zur Verfügung, können diese positiven Einfluss auf Stresssymptome und deren Auswirkungen nehmen. In einer Multistudien-Analyse konnte nachgewiesen werden, dass bereits das Hören von Naturgeräuschen Stress verringern und die Stimmung verbessern kann.

Der Einfluss der Natur auf das menschliche Empfinden und Wohlbefinden erhält beim Urban Gardening einen hohen Stellenwert. Wie Garten und Natur für therapeutische Zwecke eingesetzt werden können, beleuchtet das Netzwerk „Garten & Medizin“. In Modellprojekten soll ebenfalls untersucht werden, ob und wie sich der Aufenthalt in der Natur auf die medizinische Vor- und Nachsorge auswirkt.

Woher kommt der urbane Garten?

Das New York der 1970er-Jahre gilt als Ausgangspunkt des Urban Gardening, einer damals außergewöhnlichen Art der Stadtbegrünung. In vernachlässigten Stadtvierteln wurden „Community Gardens“ gegründet, die als Protestsymbol auf den Verfall der Stadt aufmerksam machen sollen. Gleichzeitig dienten sie den Anwohnern als Möglichkeit:

• nachbarschaftliche Kontakte zu knüpfen
• sich teilweise selbst zu versorgen
• der Kriminalität entgegenzuwirken Statt sich auf die Stadtverwaltung zu verlassen, nahmen die New Yorker die „grüne“ Gestaltung ihrer Stadtviertel selbst in die Hand. Aus dieser Initiative entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Trend, der

international auf sich aufmerksam machte. Dabei wird Urban Gardening heute weniger als Protestform, sondern vielmehr als individuelles Engagement zur Stadtverschönerung angesehen.

Protest hinsichtlich der Stadtgestaltung ist in vielen Ortschaften nicht mehr notwendig. Vielerorts zeichnen sich Institutionen und kommunale Verwaltungen durch kreative und nachhaltige Ideen im Bereich Stadtentwicklung und -gestaltung aus. Personen, die sich dabei hervortun, ehrt die DGG mit dem „Goldenen Ginkgo“. Dabei ist der Preis nicht nur eine Anerkennung – er soll die öffentliche und politische Aufmerksamkeit vermehrt auf die Bedeutung des Stadtgrüns lenken.

Wie funktioniert Urban Gardening?

Urban Gardening verschönert Städte und bringt Menschen zusammen. Gleichzeitig handelt es sich um ein nachhaltiges Konzept für den Klimaschutz. Die urbanen Gärten können Kohlenstoffdioxid, Feinstaub und andere Schadstoffe binden und gleichzeitig mehr Sauerstoff produzieren. Allerdings muss bedacht werden, dass die Anpflanzung von Blumen, Obst und Gemüse auf öffentlichen Flächen illegal ist. Neben einer Reihe organisatorischer Faktoren spielt eine Genehmigung durch das zuständige Grünflächenamt eine Rolle, um diese Art der Stadtbegrünung zu realisieren. Wer einen urbanen Garten außerhalb des eigenen Grundstücks anlegen möchte, kann sich jedoch in vielen Kommunen über Unterstützung freuen. Teilweise werden den Aktivisten Pflanzgeräte, Saatgut oder Pflanzen zur Verfügung gestellt. Beschränkt sich die staatliche Unterstützung auf die bloße Akzeptanz eines Urban-Gardening-Projekts, sollten sich die Interessenten selbst überlegen: • welche Pflanzen miteinander harmonieren • welche Nutzpflanzen sich für das Urban Gardening eignen • wie die Pflanzen gepflegt werden müssen • was gegen mögliche Schädlinge hilft Einen umfassenden Überblick über diese Themen verschafft das kostenfreie E-Book „Urban Gardening – Grüne Oase mitten in der Stadt“. Pflanz- und Dekorationstipps sollen den Lesern helfen, ihren persönlichen „Happy Place“ zu kreieren.

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