Landkreis Unstrut-Hainich kooperiert mit der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft

Aus dem Thüringer Staatsanzeiger

Garten und Landschaft als Treffpunkt von Mensch und Natur inhaltlich zeitgemäß zu gestalten und im ökologischen Gleichgewicht lebendig zu erhalten, zählt zu den elementaren Aufgaben des Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG).

Als älteste gärtnerische Vereinigung der Bundesrepublik und Dachverband der grünen Vereine, Vereinigungen, Verbände und Interessengemeinschaften stärkt sie durch die Zusammenarbeit von vielen Gleichgesinnten die Bedeutung der Gartenkultur und des Freizeitgartenbaus gegenüber Gesellschaft und Politik. In der globalisierten und digitalisierten Zeit des 21. Jahrhunderts gilt es eine ökologisch vielfältige und artenreiche Landschafts- und Gartenkultur in Deutschland zu sichern und insbesondere auch jungen Menschen den Bezug zu Natur- und Umweltthemen zu vermitteln. Eine wichtige Grundlage der Arbeit der DGG ist die von ihr initiierte, auch in die Zukunft richtungsgebende Grüne Charta von der Mainau, sowie das Weißbuch Stadtgrün und der darauf aufbauende Masterplan Stadtnatur für die Arten- und Biotopvielfalt in unseren Städten. Die Förderung der Gartenkultur ist dabei eng mit der Bewahrung, Entwicklung und Pflege der natürlichen und sozialen Umwelt verbunden. Sie schließt Haus und Garten, Stadt und Dorf wie auch die Landschaft mit ein.

Im Jahr 1822 in Berlin als Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten gegründet, verliehen namhafte Persönlichkeiten wie Alexander und Wilhelm von Humboldt, Turnvater Jahn, Werner von Siemens sowie, allen voran, Peter Joseph Lenné als aktives Vorstandsmitglied, dem Verein und seiner Tätigkeit, wesentliche Impulse. Nach lähmenden Kriegsjahren brach mit der Wiederbegründung 1955, unter der Präsidentschaft von Lennart Bernadotte, eine neue Ära an. Er stellte die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft unter das Motto „Gärtnern um des Menschen willen“, verkündete 1961 die Grüne Charta von der Mainau und initiierte im gleichen Jahr den Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. 1982 wurde seine Ehefrau, Sonja Bernadotte, zur Präsidentin gewählt und blieb es 26 Jahre lang. Unter dem von ihr erweiterten Leitgedanken „Gärtnern um des Menschen und um der Natur willen“ förderte Gräfin Sonja die Gartenkultur durch zukunftsweisende Projekte wie die Wege zur Naturerziehung, Wettbewerbe und Auszeichnungen für herausragende Leistungen. Als amtierender Präsident lenkt Prof. Dr. rer. hort. Klaus Neumann seit Oktober 2016 die Geschicke der DGG.

Der Landkreis Unstrut-Hainich engagiert sich seit 2017 aktiv als Mitglied in der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Im gleichen Jahr wurde Landrat Harald Zanker in den Beirat des Gremiums berufen, der dem Verein beratend, fördernd und unterstützend auf allen Gebieten des Verbandsgegenstandes zur Seite steht und gleichzeitig als Plattform zum umfassenden, gegenseitigen Informations- und Meinungsaustausch dient. Im Zuge der guten Kooperation fanden in den zurückliegenden Monaten immer wieder verschiedene Gespräche und Termine mit den Verantwortlichen und Akteuren der Gartenbau-Gesellschaft im Landkreis Unstrut-Hainich statt.

So trafen sich u.a. im Frühjahr 2019 die Mitglieder des Fachbeirates „Garten und Medizin“, der sich aus Experten der „grünen“ und „weißen“ Branche zusammensetzt, in der Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza. Aus den verschiedensten Teilen Deutschlands angereist, waren sie der Einladung von Landrat Harald Zanker und Hufeland-Geschäftsführer Dr. Manfred Bohn gefolgt.

Resultierend aus dem internationalen Fachkongress zum Thema „Garten und Medizin“ im Jahr 2017 in Berlin, hatte sich 2018 der gleichnamige DGG-Fachbeirat gegründet. Seither trifft sich das Gremium in regelmäßigen Abständen mit dem Ziel, den intensiven Dialog von medizinischen, therapeutischen, gärtnerischen und gesundheitsökonomischen Experten zu fördern und die Aufmerksamkeit von Krankenhäusern auf die Wirkung des Gartens und seine therapeutische Kraft zu lenken. In diesem Zusammenhang steht der Aufbau eines sparten- und kompetenzübergreifenden Netzwerkes „Garten & Medizin“, um in enger Kooperation mit den Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Standesorganisationen das Bewusstsein für ein neues Kompentenzcluster zu entwickeln. Dabei ist an die Etablierung von Modellprojekten, Fachtagungen und Kongressen gedacht. „Garten und Grün leisten einen ebenso essentiellen Beitrag für die Gesundheit der Menschen wie die medizinische Vorsorge, Therapie und Nachsorge.“, sind sich die Beiratsmitglieder einig.

Vor diesem Hintergrund begrüßte Landrat Harald Zanker die Experten der „grünen“ und „weißen“ Branche im April 2019 im Hufeland Klinikum. Anschließend erkundete die Gruppe den Außenbereich des Areals sowie das MVZ am Illebener Weg und den MVZ-Neubau. Nur wenig später bot sich den Fachbeiratsmitgliedern bei einem Spaziergang mit Landschaftsarchitektin und DGG-Mitglied Dagmar Kleemann die Gelegenheit, sich von den liebevoll gestalteten und gepflegten Gärten und Parkanlagen der Stadt zu überzeugen – angefangen im Kurpark, über den Rosengarten und den Japanischen Garten bis hin zum Botanischen Garten.

„Als Stadt der Gärten, mit einer über 200-jährigen Kurtradition und einem Standort des Hufeland Klinikums ist Bad Langensalza prädestiniert, um den Austausch und die Zusammenarbeit mit dem DGG-Fachbeirat zukünftig weiter voranzutreiben. Gemeinsam mit Vertretern aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Medizin und Politik wollen wir für die Region zukunftsfähige Ansätze entwickeln. So ermöglicht die Zusammenarbeit mit der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft nicht nur, Projekte unter fachkundiger Begleitung ins Leben zu rufen, sondern auch, neue Kontakte zu knüpfen und innovative Ideen zu entwickeln.“, so Landrat Harald Zanker.

Mehr Informationen unter: www.dgg1822.de

Bildnachweis:

Landratsamt-Unstrut-Hainich-Kreis, Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V.

Bildunterschriften:

(1) Vertreter der Stadt Bad Langensalza, des Hufeland Klinikums, der Deutschen Gartenbaugesellschaft und des Landkreises trafen sich im November 2018 zu ersten Gesprächen im Krankenhaus in Bad Langensalza.

(2) Der DGG-Fachbeirat „Garten und Medizin“ ist zum ersten Mal in der Kur- und Rosenstadt zu Gast.

(3) Spaziergang entlang der Bad Langensalzaer Gartenmeile.

Bearbeitet: Theresa Menge