Bundesweite Kampagne Deutschland sucht den „Igel und Maulwurf – Aufruf zum Monitoring
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Wo sind Deutschlands Igel unterwegs, und wo graben Maulwürfe ihre Gänge? Wer vom 17. bis zum 27. Mai einen der Insektenfresser entdeckt, kann dies im Rahmen der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ melden. Die Sichtungen sollen Wissenschaftlern helfen, ein besseres Bild über die Verbreitung und Gefährdung der beiden Arten zu erhalten. Bislang ist die Datenlage dazu in Deutschland dünn. Das soll sich durch die Fortsetzung des großen Citizen Science Projekts aus dem vergangenen Jahr ändern. Ob ein Igel im Park oder Maulwurfshügel im Garten, ob lebende, tote oder verletzte Tiere – alle Meldungen sind dabei wertvoll.
Derzeit wird der Igel auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt. Deshalb ist es als Grundlage wichtig, Nahrungsgrundlagen und Rückzugmöglichkeiten für Igel und Maulwurf zu schaffen: „Es fehlt für Insekten und Kleinsäugern an naturnahen Lebensräume in unseren Gärten und Grünanlagen“ betont Bettina de la Chevallerie, Geschäftsführerin der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft: „Wir empfehlen daher heimische Wildpflanzen in die Gärten zu pflanzen, keine Pestizide zu verwenden und auf Mähroboter zu verzichten“. Tipps zu Wildpflanzengärtnereien und Empfehlungen zum naturnahen Gärtnern finden Sie unter https://www.tausende-gaerten.de/.
„Wir wissen bei beiden Tierarten nicht, wie ihre Verbreitung in Deutschland ist. Anhand der Zahlen, die nun hoffentlich eingehen, können wir beginnen, eine langfristige Bestandsentwicklung zu erfassen“, erläutert Lea Carina Mendel von der Dt Wildtierstiftung. Es steht daher zu befürchten, dass der Igel in naher Zukunft in die Kategorie ,Gefährdet‘ hochgestuft werden muss.“ Beim Maulwurf, der in der Roten Liste als ,Ungefährdet‘ geführt wird, ist die Datengrundlage noch schlechter. „Wir wissen bei beiden Tierarten nicht, wie ihre Verbreitung in Deutschland ist. Anhand der Zahlen, die nun hoffentlich eingehen, können wir beginnen, eine langfristige Bestandsentwicklung zu erfassen“, sagt Mendel.
Das erste deutschlandweite Igel- und Maulwurf-Monitoring fand im vergangenen September statt. In diesem Zeitraum wurden rund 4.600 Beobachtungen von Igeln mit 10.590 Individuen sowie 810 Beobachtungen von Maulwürfen mit 2.220 Individuen beziehungsweise ihren Erdhügeln – mehrere Hügel gelten als ein Maulwurfnachweis – gemeldet. Die Artenschützer, die das Citizen Science Projekt begleiten, sind nun gespannt auf die neuen Sichtungen, die unter www.nabu-naturgucker.de/app/natur_nm.dll/Form1 und www.igel-in-bayern.de gemeldet werden können.
Infokasten:
„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt von der Deutschen Wildtier Stiftung, NABU|naturgucker, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., dem NABU Bundesverband und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Ziel ist, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Die hieraus gewonnen Erkenntnisse erlauben zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation von Igel und Maulwurf. Darauf aufbauend können auch gezielte Artenschutzmaßnahmen initiiert werden.
Hier können Sie auch Igel und Maulwurf melden.
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